Wie schlafen Pferde? Infos zur Dauer & Schlafverhalten!

Lesezeit ca. 8 Minuten November 06, 2024
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Gründer von Pferdegold

Florian Keller

Wie schlafen Pferde?
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Florian ist aufgewachsen auf einem Bauernhof. Umgeben von Pferden, entdeckte er früh seine Faszination für diese majestätischen Tiere. Inspiriert von seiner reitbegeisterten Mutter, entwickelte er das Nahrungsergänzungmittel - Pferdegold. Seine tiefe Verbundenheit zur Natur und die leidenschaftliche Hingabe zu Pferden trieben ihn an, sein Unternehmen zu gründen.

Das Schlafverhalten von Pferden unterscheidet sich deutlich von dem anderer Säugetiere. Pferde sind von Natur aus Fluchttiere. In freier Wildbahn müssten sie ständig auf der Hut vor Raubtieren sein, weshalb sie auch heute noch rein instinktiv das Schlafen an unsicheren Orten vermeiden. 

Generell schlafen Pferde polyphasisch und verteilen ihren Schlaf sowohl im Stehen als im Liegen auf mehrere kurze Phasen am Tag und in der Nacht. Doch wie schlafen Pferde im Detail und worauf kommt es für sie an, damit sie sich wohl und sicher fühlen? Genau das klären wir hier.

So lange schlafen Pferde im Durchschnitt pro Tag

Pro Tag schlafen Pferde im Durchschnitt drei bis fünf Stunden. Doch wie lange schlafen Pferde davon überhaupt am Stück? Das ist sehr unterschiedlich, aber in der Regel verteilen sich die wenigen Stunden trotzdem noch mal auf kurze Intervalle. Pferde schlafen aber nicht nur, sie dösen auch noch einige Stunden. 

Dabei sind sie in einer Art Zwischenzustand zwischen dem Wachen und Schlafen. Natürlich ist bei einem Hauspferd der tägliche Schlafbedarf ganz variabel, je nach

  • Charakter,
  • Gewohnheiten,
  • Verdauung
  • und Futteraufnahme.
Pferde schlafen täglich zwischen 3 und 5 Stunden

Verschiedene Schlafarten von Pferden im Fokus

Die Schlafphasen beim Pferd sind rein optisch teilweise nicht voneinander zu unterscheiden: 

  • Dösen: Wenn ein Pferd in einem Zustand zwischen Wachen und Schlafen ist, spricht man vom Dösen. Es wird als SWS-Vorstufe bezeichnet und rein optisch kann der Pferdehalter nicht erkennen, in welchem der beiden Zustände sich das Tier gerade befindet.
     
  • SWS-Schlaf: Wenn sich der Herzschlag und die Atemfrequenz des Tieres verlangsamen, schaltet auch das Gehirn in eine Art inaktiven Zustand. Der Kopf senkt sich beim SWS-Schlaf (Slow Wave Sleep) stark ab, die Augen sind geschlossen oder noch halb geöffnet. Das Pferd steht bei dieser Schlafphase und wechselt sich mit der Belastung in den Hinterbeinen automatisch regelmäßig ab. 

    Obwohl Pferde in der SWS-Schlafphase zwar faktisch schlafen, sind sie dennoch in einem Zustand der Alarmbereitschaft. Beim kleinsten Geräusch wachen sie auf.

    Wenn sich ein Pferd besonders wohlfühlt, kann es aber auch sein, dass es sich in der SWS-Schlafphase bereits hinlegt. Die genaue Position ist dann aber irrelevant – anders bei der REM-Phase.
     
  • REM-Schlaf: Wie beim Menschen, so wird die Tiefschlafphase beim Pferd ebenfalls REM (Rapid Eye Movement) genannt. In dieser Phase ist das Gehirn sehr aktiv, aber die Atmung und der Kreislauf fahren zurück. Die Augen des Pferdes sind normalerweise ganz geschlossen, können aber unruhig umherzucken, sodass die Phase auch den speziellen Namen erhalten hat. 

    Pferde gelangen ohne vorherige SWS-Phase nicht in den REM-Schlaf. Die Besonderheit hier ist vor allem, dass sie nur auf der Seite liegend in den Tiefschlaf finden. Dadurch erholen sich auch die Muskeln des Tieres.

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Stehend oder liegend: Wie schläft ein Pferd?

Wer sich ein schlafendes Pferd ansieht, erkennt nicht immer automatisch, in welcher Schlafphase sich das Tier gerade befindet. Wenn das Pferd nur döst oder sich in der SWS-Schlafphase befindet, dann schlafen Pferde im Stehen.

Wenn Menschen schlafen, entspannen sich dabei alle Muskeln, sodass wir umkippen würden. Ein Pferd steht aufgrund des Spannapparats (Bänder und Sehnen) allerdings stabil. 

Liegt das Tier auf dem Boden auf dem Bauch, dann kann es sich ebenfalls um die SWS-Phase handeln. Ein richtig schlafendes Pferd in der Tiefschlafphase muss allerdings immer seitlich auf dem Boden liegen.

Dabei sind die Beine gestreckt. Nur dann ist ein richtiger Tiefschlaf möglich. Selbst dann schlafen sie aber meist nur wenige Minuten fest und wechseln sich wieder mit leichteren Schlafphasen ab.

SWS-Schlafphase bei Pferden

Fohlen vs. Senioren: Das sind die Unterschiede im Schlafverhalten

Wenn Dein Pferd ausgewachsen ist, schläft es meistens um die drei bis fünf Stunden pro Tag. Dazu dösen sie noch mal etwa dreieinhalb Stunden. Damit ruhen erwachsene Pferde in der Regel um die sieben Stunden.

Bei Fohlen und auch Jungpferden kann der Schlafbedarf dagegen deutlich höher ausfallen. Die Kleinen schlafen meistens um die zehn Stunden bei ihrer Mutter. Stutfohlen liegen dabei knapp doppelt so lang in der Seitenlage wie Hengstfohlen.

Bei Senioren sieht die Sache dagegen wieder umgekehrt aus. Aufgrund von eventuellen Beschwerden legen sie sich teilweise ungern auf den Boden, da das Aufstehen schmerzhaft und auch anstrengend sein kann.

Da aber auch ältere Pferde nur liegend in die REM-Phase gelangen und ihren Tiefschlaf bekommen, brauchen sie besonders viel Rücksichtnahme bei ihrem Schlafplatz. 

REM-Schlafphase bei Pferden

 

Diese Faktoren können den Schlaf von Pferden beeinflussen

Damit sich Pferde wohlfühlen und bereit sind, sich auch hinzulegen, um ihren Tiefschlaf zu bekommen, sind einige Faktoren wichtig:

  • Sicherheit: Das A und O für ein Pferd ist das Sicherheitsgefühl. Das Tier legt sich nur für den REM-Schlaf hin, wenn es sich sicher und wohlfühlt. Stress oder Unsicherheit sind damit der erheblichste Faktor, der den Schlaf beeinflusst.
     
  • Herde: Wenn das Pferd von einer größeren und stabilen Herde umgeben ist, wechseln sich die Tiere meistens instinktiv mit dem Schlaf ab, sodass alle Pferde ausreichend Ruhe bekommen.
     
  • Umgebung: Wie erwähnt spielt die Umgebung eine große Rolle. Gerade in belebten Ställen oder bei häufig plötzlichen Geräuschen finden Pferde nur schwer in den Tiefschlaf oder legen sich gar nicht erst hin.
     
  • Untergrund: Pferde bevorzugen weiche Untergründe wie Stroh oder Sand, um sich zum richtigen Schlafen hinzulegen. Harte oder unebene Böden können vor allem für Senioren große Probleme machen.
     
  • Gesundheit: Wenn die Gesundheit Deines Tieres beeinträchtigt ist, kann es sein, dass es sich ungern auf den Boden legt. Dadurch kann Schlafmangel entstehen.
     
  • Platz: Das Raumangebot muss ausreichend groß sein, damit sich Pferde bequem hinlegen und wieder aufstehen können. Gerade in engen Ställen könnte das eingeschränkt sein, sodass die Tiere hier weniger REM-Schlaf erhalten.
     
  • Wetter: Das Schlafverhalten von Pferden wird auch durch das Wetter beeinflusst. Sie legen sich zum Beispiel weniger gerne auf den Boden, wenn es sehr kalt oder sehr heiß ist.
     
  • Verdauung: Die Zeiten, wo Pferde gefüttert werden und die Menge des Futters beeinflussen die Verdauung des Pferdes und damit auch den nächtlichen Schlafrhythmus.
     
  • Tageslicht: Pferde passen sich oftmals dem natürlichen Lichtzyklus an. Das heißt, dass sie häufiger nachts schlafen und sich tagsüber eher kürzere Ruhephasen gönnen und mehr dösen.

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Mit diesen Tipps kannst Du die Nachtruhe Deines Pferdes unterstützen

Wenn Du es Deinem Pferd möglichst einfach machen möchtest, in den wichtigen REM-Schlaf zu finden und erholt zu sein, haben wir hier einige Tipps für Dich:

🐎 Sorge für eine sichere und ruhige Umgebung, in der sich Dein Pferd entspannen und hinlegen kann. 

🐎 Stelle auch sicher, dass das Tier ausreichend Platz hat, damit es sich (vor allem in der Box) bequem hinlegen und aufstehen kann.

🐎 Verwende Einstreu wie Stroh oder Späne, damit die Liegefläche für Dein Tier so angenehm wie möglich ist. Das ist vor allem bei älteren Pferden zusätzlich wichtig.

🐎 Achte darauf, dass es im Stall oder auf der Koppel während der Nacht ruhig ist, damit sich Dein Pferd entspannen kann und nicht von ungewohnten oder plötzlichen Geräuschen aufgeschreckt wird.

🐎 Pferde schätzen feste Abläufe. Du kannst die Entspannung Deines Tieres daher fördern, wenn Du Dich an regelmäßige Fütterungs- und Ruhezeiten hältst. 

🐎 Viele Tiere reagieren positiv darauf, wenn Artgenossen in der Nähe sind. Das vermittelt ihnen oft ein verstärktes Sicherheitsgefühl und der Stress wird reduziert.

🐎 Achte auf eine passende Temperatur und eine gute Belüftung im Stall. Es sollte nicht zu kalt und nicht zu heiß sein. Gerade Hitzestress kann sogar zu Atemwegsproblemen führen.

🐎 Genügend Bewegung tagsüber sorgt oft dafür, dass Dein Pferd abends müde ist und besser in den Schlaf findet.

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Typische Verhaltensweisen von Pferden in der Nacht

Pferde verbringen viel Zeit in leichteren Schlafphasen im Stehen. Dank des Spannapparats können sie dabei entspannen und fallen nicht um. Während des Dösens ruhen sich Pferde nachts oder tagsüber aus, bleiben aber aufmerksam für potenzielle Gefahren.

Schlafende Pferde, die gerade seitlich auf dem Boden liegen und die Beine von sich strecken, befinden sich üblicherweise in der REM-Schlafphase. Diesen Tiefschlaf brauchen sie, damit es nicht zu Schlafmangel kommt. 

Unser Hinweis: Dennoch können sich Pferde für den Tiefschlaf nur hinlegen, wenn sie sich sicher fühlen und auch die Umgebung angenehm ist.

Dazu kommt, dass Pferde nachts fressen und äppeln. Ihr Verdauungsapparat arbeitet kontinuierlich, sodass sie auch nachts rund alle 90 bis 180 Minuten äppeln. Generell bleiben Pferde meist sehr aufmerksam, auch nachts.

Sie lauschen auf Geräusche in ihrer Umgebung und reagieren schnell auf Ungewöhnliches. Sie wechseln sich also in der Nacht ständig zwischen Ruhephasen und Wachsamkeit auf, um ihre Instinkte zu wahren.

Darum brauchen Pferde auch nachts ausreichend Futter

Generell sind die Mägen von Pferden sehr klein und darauf ausgelegt, dass sie über den Tag verteilt häufiger fressen. Auch nachts könnte es vorkommen, dass sie aufstehen und Heu oder Gras fressen, ehe sie sich wieder hinlegen.

Fazit

Das Schlafverhalten von Pferden ist stark von ihren Instinkten als Fluchttiere geprägt. Sie wechseln zwischen Dösen im Stehen und kurzen Phasen des Hinlegens ab, um auch den wichtigen REM-Schlaf zu erhalten. Dieser Tiefschlaf ist für die Erholung extrem wichtig, aber Pferde legen sich nur dann hin, wenn sie sich absolut sicher fühlen. 

Auch nachts bleiben Pferde meist wachsam, horchen auf die Geräusche in ihrer Umgebung und wechseln sich mit Wach- und Ruhephasen ab. Außerdem gehören 

  • Schubbern, 
  • Wälzen, 
  • Fressen 
  • und Äppeln ebenfalls oftmals zu ihrem Nachtzyklus.

Bewegung, eine sichere Umgebung und eine gesunde Verdauung beeinflussen das Schlafverhalten von Pferden zudem positiv.

Bekannt aus

FAQ

Können Pferde im Schlaf träumen?

Ja, Pferde träumen im REM-Schlaf, der aber nur im Liegen erreicht wird. In dieser Phase zeigen Pferde zudem typische Anzeichen wie Zucken oder Bewegen der Beine.

Ist es normal, wenn Pferde sich zum Schlafen nicht hinlegen?

Ja, Pferde schlafen oft im Stehen, da sie durch den Spannapparat stabil bleiben. Für den wichtigen REM-Schlaf müssen sie sich jedoch hinlegen, was sie nur tun, wenn sie sich sicher fühlen.

Wie oft äppelt ein Pferd nachts?

Ein Pferd kann nachts ungefähr ein- bis dreimal äppeln, abhängig von der Futteraufnahme, Verdauung und auch den individuellen Gewohnheiten.

Wichtig:

Pferdegold ersetzt keine tierärztliche Diagnose oder Behandlung. Die in diesem Beitrag enthaltenen Informationen dienen ausschließlich allgemeinen Informationszwecken und sollen dazu beitragen, das Wohlbefinden deines Pferdes zu steigern.

Pferdegold Produkte behandeln und heilen keine Krankheiten, sondern unterstützen dein Pferd dabei, ernährungsbedingte Mangelerscheinungen durch gezielte Nährstoffzufuhr auszugleichen.

Sie stellen jedoch keinen Ersatz für eine professionelle Beratung durch einen Tierarzt oder Spezialisten dar. Bei gesundheitlichen Problemen deines Pferdes empfehlen wir dringend, einen Tierarzt zu konsultieren. Pferdegold übernimmt keine Haftung für Entscheidungen, die auf Grundlage der hier bereitgestellten Informationen getroffen werden.

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